Über mich

Früher bei meinen Eltern war es schon immer so, dass viele Menschen aus vielen Länden bei Tisch zusammen saßen und gemeinsam gegessen haben. Oft konnte man sich sprachlich nur sehr schlecht verständigen, aber das Essen hat uns immer zusammengebracht. Meine Großmütter haben meinen Gaumen von Klein auf verfeinert und ihren – anscheinend niemals endenden – Strom von Rezepten auf den Tisch gebracht. Das ging dann so weit, dass ich schon wusste was es zu Hause zu Essen gab, wenn ich in unsere Straße eingebogen bin – und der Wind günstig stand.

Kochen bedeutet für mich Entspannung, wenn ich in aller Ruhe mein Essen vorbereite und mit meinen Messern würfele, schneide und hacke. Es vergeht selten ein Tag an dem ich nicht mindestens einmal in der Küche stehe und ein Gericht zubereite. In der Agentur, in der ich arbeite, mache ich jeden Tag das Essen für alle und bin dankbar für diese halbe Stunde, in der ich in der Küche abschalten und neue Energie für den Nachmittag sammeln kann. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass immer auf den Tisch kommt, wonach es mir gelüstet.

Ich liebe es Gerichte im Kopf zusammenzustellen und dann zu probieren, ob sie auch tatsächlich so gut schmecken, wie ich es mir vorgestellt habe. Was mich immer wieder extrem beflügelt, sind spontane Gäste: Ich versuche aus dem, was noch da ist, etwas leckeres zu kochen. Es ist sehr selten, dass ich ein Gericht streng nach Rezept koche. So entstehen für mich immer neue Varianten eines Gerichtes. Ich bin aber sehr froh, hier ein paar Rezepte selber schreiben zu können, die mir (und anderen) vielleicht doch ab und zu die Möglichkeit geben, etwas nachzulesen.

Mit der Liebe zum Essen wuchs bei mir auch die Liebe zum Wein, weil der Wein für mich das Kissen ist, auf dem sich das Essen niederlässt. Der Wein nimmt die Speisen an die Hand und führt den Geschmack im Mund spazieren. Ich kann mir kein gutes Essen ohne Wein vorstellen, da ich finde, dass er eine wichtige geschmackliche Funktion übernimmt. Egal ob ich ihn nun trinke oder verkoche. Eine sehr wichtige Funktion in meiner kulinarischen Entwicklung hat auch meine Freundin: Als wir uns kennen lernten, habe ich sie sehr oft zu mir zum Essen eingeladen, um sie mit dem, was ich zubereitet habe, zu beeindrucken. Und so habe ich versucht immer Neues auszuprobieren und immer besser zu werden. Daraus entwickelten wir uns beide zu den Genießern, die wir heute sind und pilgern mittlerweile zu den Genuss- Päpsten dieser Erde, um uns verwöhnen zu lassen und neue Ideen für den heimischen Herd zu bekommen.