Am Abend bevor wir in den Gesellschaftsraum gegangen sind haben wir noch ein anderes Restaurant in München ausprobiert und zwar das Jin. Wir haben uns auf der Website des Gault Millau schlau gemacht und einfach mal nach ein paar Restaurants gesucht. Hierbei ging es nicht darum unbedingt “Sterne zu fressen” sondern wirklich gute Restaurants zu finden und da ist nun mal der Gault Millau eine sehr viel bessere Adresse als die üblichen Bewertungsplattformen wo in einem ziemlich breiten Spektrum verrissen und gelobt wird. Sicher ist der Gault Millau kein Garant dafür das es tolles Essen gibt und ein schöner Abend wird, aber für Richtwerte ist er Gold wert. Das Jin hat 16 von 20 Punkten und machte auch auf der Internetseite einen sehr guten Eindruck. Gerade der Reiz das ein Japanisches Restaurant so viele Punkte hat, hat unsere Neugier geweckt – und wir wurden nicht enttäuscht. Der Service war unheimlich aufmerksam und zuvorkommend und hat mit einer charmanten japanischen Art einen wunderbaren Job gemacht. Der Chef Hao Jin hat uns eine Weinauswahl an offenen Weinen zusammengestellt die wirklich perfekt zu den Speisen gepasst hat. Neben seinem Weinwissen hat er auch sehr schön die Feinheiten der Speisen beschrieben und lag so mit seinen Weinempfehlungen immer Gold richtig. Natürlich konnte man hier auch diverse Sushi-Varianten verköstigen, aber wir haben uns für das Klassiker Menü entschieden. Die Gänge mit dem rohen Fisch wie z.B. Carpaccio vom Loup de Mer und dem Tartar vom Blue Fin Thunfisch mit Chili und Kaviar vom fliegenden Fisch waren ein Traum. Besonders das Tatar hatte ein wahnsinniges Mundgefühl weil der feine Kaviar mit eingearbeitet war und so sehr schön im Mund aufplatzte. Die beiden Fleischgänge waren auch wunderbar, besonders in seinen Bann gezogen haben mich die geschmorten Pralinen vom Schweinebauch, die so im Mund zerfielen und ihr zartes Fett schmolz auf der Zunge. Auch die Grün-Tee-Variation war grandios – bisher hatten wir mit Japanischen oder auch generell Asiatischen Desserts eher Pech gehabt, da sie meist ein wenig unkreativ waren. Diese Matchs-Variation war da von einem ganz anderen Kaliber, das Eis war gerade so bitter das es ein tolles Gegengewicht zum süßen Törtchen war, das nicht wie ich zuerst dachte mit Nougat bestückt war sondern mit einer Creme aus gemahlenem Sesam. Die Geschmackliche Ähnlichkeit mit Nougat war unglaublich! Auch das Ambiente im Restaurant war sehr angenehm, viel dunkles Holz und nicht zu helles Licht.
Mein Fazit: Wer einmal auf richtig hohen Niveau Japanisch Essen gehen möchte sollte unbedingt einmal hier vorbei schauen! Wahnsinnig lecker und exotisch!
Mehr Informationen gibt es auf der Website:
http://www.restaurant-jin.de
Und die Gault Millau Bewertung gibt es hier:
http://gaultmillau.de/guides/restaurants/24070-jin
Heiße Handtücher vor dem Aperitif – sehr angenehm bei diesen Temperaturen
Pflaumenwein mit Sekt aufgegossen
Amuse Bouch: Gebackener Zander mit Chinesischen Rettich
Carpaccio vom Loup de Mer mit Soja-Limettenvinaigrette
Tartar vom Blue Fin Thunfisch mit Chili und Kaviar vom fliegenden Fisch
Geschmorte Pralinen vom Schweinebauch
Gebratene Jakobsmuscheln mit Reiswein und Kaiserschoten
Entrecôte vom Charolais-Rind mit Chili und Wokgemüse
Variation vom grünen Tee
Und hier das Ambiente:
2 Kommentare zu "Das japanische Restaurant JIN in München mit einem 6 Gang Menü"
kuechenreise 13. April 2013 (19:31)
Schöner Bericht! Und generell spannender Website!
Wann seit ihr im Jin gewesen, Anfang 2013, korrekt? Wir waren Mitte 2011 dort (http://kuechenreise.com/2011/06/14/restaurant-jin-munchen-d/), hab grade die Bilder verglichen – das Menü besticht durch Konstanz ;-) Eigentlich noch immer so gut wie identisch…
Gruss, kuechenreise
Küchenjunge 15. April 2013 (10:25)
Das war ja wirklich das gleiche Menü! ;) Das Essen war wirklich sehr sehr geil!