Kaninchen ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich liebe Kaninchen zuzubereiten und ich liebe Kaninchen zu essen. Geschmacklich ist dieses Fleisch so zart, fein und so gesund. Man bekommt es sehr gut in guter Qualität, es ist nicht übermäßig teuer und manchmal hat man sogar das Glück, dass man es auf einem Bauernhof aus der Nähe bekommt. Man kann sich also auch davon überzeugen und recht einfach nachvollziehen, ob dieses Tier ein gutes Leben hatte. Mein Kaninchen, für dieses Rezept, habe ich übrigens einfach bei mir auf dem Wochenmarkt bekommen.
Sehr schön finde ich auch, dass man es sehr häufig bis immer als ganzes Tier kauft und verarbeitet. Je nach Markt, kann man auch schon mal nur ausgewählte Teile des Kaninchens kaufen, aber meist gibt es doch das ganze Tier. Lange hatte ich überlegt welches Rezept ich euch in diesem Jahr präsentieren möchte. In den letzten Jahren war es zum einen ein Tatar vom Kaninchen, und im anderen ein gefüllter Kaninchen-Rücken. Beides war sehr ausgefallen und besonders. Beide waren aber nur aus einzelnen Teilen des Tieres gemacht. Und was ist mit dem Rest und wie kauft man Kaninchen eigentlich hauptsächlich? Als ganzes Tier – selten hat man nur ausgewählte Stücke. Ich wollte euch deswegen zeigen, wie ich ein ganzes Kaninchen zubereitet, wie lecker das ist und wie schnell und einfach das zu machen ist.
Sehr schade finde ich, dass manche Menschen Kaninchen wegen dem Kuschelfaktor nicht essen können oder mögen. Nachvollziehbar finde ich das nicht ganz, wenn sie dennoch Rind, Schwein und Huhn essen. Haben diese einfach nur das Pech nicht süß zu sein? Finde ich schwierig. Mit meiner Tochter fahre ich gerne zu einem befreundeten Bauernhof. Dort gibt es auch schon mal Kaninchen, zum Streicheln, später aber auch zum Essen. Ich habe dort auch schon küchenfertige Tiere gekauft und stehe dann mit meiner Tochter in der Küche und bereite es zu. Natürlich muss sich hier niemand die Schlachtung anschauen, aber man sollte schon verstehen, woher unser Fleisch kommt. Wir stehen also in der Küche und bei Kaninchen ist es so, dass Herz, Leber und Niere noch im Kaninchen sind. Diese nehme ich in der Vorbereitung heraus, schmelze Butter in einer Pfanne und wir beide essen dann mit vollem Genuss die kurz angebratenen Stücke mit etwas Fleur de Sel. Das wird mit niemand anderem geteilt. So geht Nose to Tail und so geht Respekt vor dem Tier – alles wird gegessen, alles wird verwertet.
Und so habe ich ein sehr simpel geschmortes ganzes Kaninchen gemacht – leicht französisch angehaucht. Hauptsächlich befindet sich Weißwein, etwas Geflügel-Fond, Knoblauch, Rosmarin, Salz & Pfeffer im Schmortopf. Ganz einfach und nicht zu dominant, damit man das wunderbare Kaninchenaroma genießen kann. Dafür habe ich aber dann passend zur Jahreszeit eine etwas aufwendigere, aber sehr schmackhafte Beilage dazu gemacht – Kürbis-Gnocchi. Diese sind innen wunderbar Fluffig mit einem tollen Kürbisaroma und knusprig angebraten in Butter sind sie traumhaft zu der Sauce. Auch ein wenig für die Farbe, habe ich dazu als Gemüsebeilage frischen Blattspinat und Erbsen gewählt.
Es ist eine tolle Hauptspeise, die man ganz wunderbar in einem Menü für 4-6 Leute machen kann. Die Gnocchi lassen sich sehr schön vorbereiten und das Kaninchen ist in 40 Minuten fertig. Dazu noch ein Baguette um auch noch den letzten Rest Sauce aus dem Topf zu holen und fertig ist ein sehr schönes und geselliges Essen. Das heißt auch, heißte Töpfe auf den Tisch stellen und jeder nimmt sich von allem, so viel er mag.
Also traut euch an Kaninchenfleisch heran und bereitet es zu, es ist so simple und so lecker!
Das Rezept wie immer nach der Galerie:
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