Im letzten Jahr im September war ich ja bereits mit den BBQ-Jungs im schönen Gent und wir haben die Stadt kulinarisch unsicher gemacht und viele besondere Sachen gesehen und probiert. Da ich aber damals schon gesehen habe, wie viel es dort noch zu entdecken gibt und wie wunderschön ich diese Stadt fand, bin ich diesen Oktober mit meiner Frau wieder gekommen. Dieses Mal hatten wir fünf Tage Zeit und konnten uns sogar die Stadt einmal von seiner kulturellen Seite anschauen. Wer das Ganze akustisch verfolgen möchte, dem lege ich sehr die aktuelle Folge vom Küchen-Funk ans Herz.
Sehr schön fand ich dieses Mal auch, wie gut wir die Gent-Card nutzten konnten. Damit kommt man in viele Museen umsonst oder vergünstigt rein, man hat eine Bootstour inklusive (die man unbedingt machen sollte!) und kann umsonst mit dem ÖPNV fahren. Und dieser ist hier unglaublich gut! Die Stadt ist zwar nicht sehr groß, aber mit Bus und Bahn ist man schnell an der Stelle wo man sein möchte und den ganzen Tag bis spät in die Nacht hat man immer die Möglichkeit den ÖPNV zu nutzen. Ganz besonders dann, wenn man zu einem Restaurant oder davon zurück ins Hotel möchte, ist das sehr angenehm. Ansonsten macht es natürlich auch mega Spaß, die Stadt zu Fuß zu erkunden – was wir auch ausgiebig getan haben.
Bei meinem letzten Gent-Aufenthalt hatten wir natürlich wenig Zeit für Kultur und deswegen haben wir uns dieses Mal extra Zeit dafür genommen. Unglaublich beeindruckend ist der Genter-Altar in der St.-Bavo-Kathedrale. Dieses besondere Bild aus dem 14. Jahrhundert hat schon so wahnsinnig viel erlebt und die komplette Geschichte bekommt man in einer interaktiven Ausstellung erklärt. Am Ende kann man ausgiebig dieses besondere Kunstwerk betrachten und das war wirklich atemberaubend. Aber auch die anderen Museen wie die Burg Gravensteen oder ein Besuch auf dem hohen Turm, dem Belfried, mit seinem Glockenspiel sind sehr schöne Erlebnisse.
Aber natürlich waren wir auch gerade wegen des Kulinarischen in Gent unterwegs. Dazu mehr nach der Bildergalerie:
Ein absolutes Highlight war das Restaurant Souvenir. Es ist ein Sternerestaurant mit einem Michelin Stern und die beiden Menüs, die es zur Auswahl gibt, sind entweder komplett vegetarisch oder enthalten Gemüse und Fisch. Das finde ich eine sehr spannende Herangehensweise und ganz besonders auf diesem hohen Niveau. Meine Frau hatte das komplett vegetarische Menü und sie ist sonst auch mal gerne Fleisch und sie sagte, dass sie es kein Stück vermisst hat. Auch bei meinem Gemüse-Fisch-Menü waren sehr viele Gemüse-Komponenten dabei und der Fisch meist als zusätzliches Highlight auf dem Teller. Es ist wirklich unglaublich, wie hier mit dem Gemüse gearbeitet wird und welche Aromen hier kreiert werden. Ganz besonderes die Demi-Glace, also eine kräftige dunkle Sauce aus Sellerie-Schalen war zum Niederknien. Aber auch das gesamte Ambiente und der Service waren sehr durchdacht, harmonisch und nachhaltig. Alle Mitarbeiter und die Chefs arbeiteten auf Augenhöhe. So kamen auch die anderen beiden Köche an den Tisch, servierten ihre Gänge und erklärten alles dazu. Dieser Abend war ein wunderbares Erlebnis, das ich so in dieser Konstellation noch nie erlebt habe. Meine Highlight-Gänge waren: Tomate. Basilikum. Tomatenwasser, Knollensellerie . Pfifferling und Rochen . Zwiebel. Knoblauch.
Das Restaurant und das komplette Menü könnt ihr euch auch als Video hier anschauen: https://www.instagram.com/p/DBis3GLML8S/
Unser zweites Restaurant-Highlight war das Restaurant Publiek. Auch hier steht das Finedinning voll und ganz im Vordergrund. Es hat aber einen anderen Ansatz. Es geht alles etwas legerer zu und es ist etwas belebter vom Ambiente. Das ist sehr modern, mit Beton und Holz in einem alten Haus und mit offener Küche. Der Service ist ungezwungen und auch wenn man in die Küche schaut, merkt man, dass hier alle viel Spaß an ihrem Beruf haben. Das Menü war sehr kreativ und spannend von den Aromen-Kombinationen. Hier waren einige Zusammenstellungen dabei, die ich so noch nie gegessen habe und die sehr überraschend waren. Zum Beispiel: Crudo Seehecht, Gurke, Mandel – Gepresstes Huhn, Kohlrabi, Champignon – oder – Rotbarsch, Gelbe Bete, Liebstöckel. Auch die Weinbegleitung dazu ist eine sehr gute Empfehlung gewesen. Gerade wenn man dabei auch mal was neues probieren will, kann man einen wunderbaren Ausflug in Sachen Naturwein machen. Außerdem kann man als Dessert auch die Dame Blanche wählen. Dieses Ultra klassische belgische Dessert ist die Königin unter den Desserts aus Vanilleeis und heißer Schokolade. Hier habe ich die beste Dame Blanche meines Lebens gegessen.
Das Restaurant und das komplette Menü könnt ihr euch auch als Video hier anschauen: https://www.instagram.com/p/DBeN6o1Mx1k/
Ein Restaurant-Tipp den wir bekommen war die Bar Bask. Dies ist, wie der Name schon sagt, ein baskisches Restaurant. Und das auf einem unheimlich hohen Niveau. Es ist ein absoluter Produktporno wie man es aus dem Baskenland kennt, den alles ist nur von bester Qualität und es wird in einer Vitrine direkt im Laden ausgestellt. Hummer, Seezunge, Taschenkrebse, Steaks und Geflügel von der eigenen baskischen Farm, das 14 Tage gedryaged in Heu gereift wird und dort mit Krallen ausgestellt und auch serviert wird. Da wir uns bei der schieren Auswahl nicht entscheiden konnten, haben wir das Überraschungsmenü genommen und das war die beste Entscheidung. Es war wirklich alles dabei, was das Herz begehrt. Sardinen, Austern, Thunfisch, Taschenkrebs und das Geflügel. Dieser Abend war ein echtes Erlebnis und so gut habe ich noch nie Baskisch außerhalb vom Baskenland gegessen.
Aber über Tag muss man ja auch schon mal eine Kleinigkeit essen. Genau dafür gibt es belgische Fritten. Dafür kann ich euch auf jeden Fall die beiden besten Fritten der Stadt empfehlen: Frite Atelier https://www.fritesatelier.com/ und Frituur Tataar https://www.frituurtartaar.be/. Aber auch so, sollte man sich unbedingt irgendwo an den Kanal setzten und zu den Getränken ein paar Bitterballen bestellen.
Genächtigt haben wir im Pillow Grand Hotel. Dieses liegt sehr zentral und war sehr sehr gut. Besonders das Frühstücksbuffet ist ein echtes Erlebnis gewesen. Außerdem hat das Hotel auch einen kleinen Wellnessbereich mit Pool und Sauna, in dem man sich sehr schön ausruhen und entspannen kann. Auch hat das Hotel ein Restaurant und ein Bistro. Im Olivier Le Petiet Bistro haben wir am ersten Abend gegessen und es war sehr gut und die Getränkeauswahl war ausgezeichnet.
Wenn ihr durch Gent schlendert, solltet ihr unbedingt einen Besuch bei Joost Arijs einplanen! Er ist ein Patissier und Bäcker. Beide Geschäfte liegen direkt nebeneinander und man muss unbedingt in beiden etwas probieren. Die Eclairs und die Macarons sind ein Gedicht gewesen und in der Bäckerei mussten wir einfach die Croissants probieren. Joost Arijs ist im Gault & Millau der Patissier & Chocolatier der Jahre 2013 & 2020. https://thebakery-joostarijs.be/
Wie schon beim letzten mal waren wir natürlich auch auf ein zwei Biere bei der Stroom Brauerei. Es ist immer wieder wunderbar hier zu sein und seine neuen Biere zu probieren. Wir konnten sogar das Bier “Schol24” probieren, das mit dem frischen Hopfen, der in der Nachbarschaft von vielen Nachbarn extra für dieses Bier angebaut wird. https://stroombrouwers.be/
Wie immer ist der Besuch in Gent ein totales Erlebnis und ich bin noch mehr verliebt wie ich es vorher schon war. Ganz besonders, weil ich die Stadt noch mal anders kennengelernt habe und gar nicht alles noch mal erleben konnte, was wir vor einem Jahr erlebt hatten. Und wenn ich das nächste Mal wieder komme, werde ich auch wieder ganz neue Sachen kennenlernen. Ich freue mich schon sehr darauf. Gent ist einfach immer eine Reise wert.
Ihr wart schon da und vermisst eine Location? Dann schreibt es mir gerne in die Kommentare. Ich bin wissbegierig! :)
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