Die Kartoffel ist eine besondere Ackerfrucht und gerade die Vielfalt die ich momentan bei meinem Gemüsehändler und auf Stadt-Land-Food erlebt habe, macht mir wahnsinnig viel Lust Kartoffeln zu essen. Auch das Interview mit dem Kartoffelbauern Heinrich Trippen im Küchen-Funk hat mich wieder beflügelt. Er produziert die Kartoffeln für die Fette Kuh und somit deren Fritten. Die Sorte die ich für dieses Rezept verwendet habe ist die Goldmarie. Sie ist eine sehr festkochende Kartoffel die auch nach einer Stunde im Ofen noch schön ihre Festigkeit behält und nicht auseinander fällt. Die Fächerkartoffel, oder “hasselback potato” wie sie im englischen heißt, wollte ich schon immer mal machen. Längere Zeit habe ich diese Schnitzkunst, die zumeist mit viel zu viel Käse gefüllt wird, links liegen lassen und das völlig zu unrecht. Die Varianten die ich so gesehen habe empfand ich als viel zu fett überladen und habe dabei den wunderbaren Nutzen dieser feinen Schnitte unterschätzt. Für mich war diese neue Art der Ofenkartoffel eine Offenbarung. Der Crunch ist wunderbar und diese feinen Schnitte lassen beim Servieren das Topping perfekt in die Zwischenräume gleiten. Besonders schön ist dieses Gericht auch wenn man Gäste zu besuch hat. Ich habe viele verschiedene Dips und Toppings auf den Tisch gestellt und jeder konnte sich seine ganz eigene Lieblingskartoffel zusammenstellen.
Meine beiden Grundideen waren zum einen die asiatische Variante mit einer Curry-Cranberrie-Creme-Fraich und Flußkrebsen. Dieser Dip ist mit Frischkäse normalerweise einer meiner Klassiker, die ich sehr gerne als Brotaufstrich serviere. Die Erweiterung um die Flußkrebse bringt dann noch einmal einen kleinen Aromakick. Bei der spanischen Variante bin ich kurz vor Ende des Backvorgangs hingegangen und habe noch ein wenig gerieben Manchego über der Kartoffel verteilt und sie am Ende mit einer cremigen Sobrasada verfeinert. Das ist quasi eine stark mit Paprika gewürzte spanische Teewurst. Beide Varianten sind sehr Aromastark und man kann kaum aufhören davon zu naschen.
Als Weinbegleitung habe ich für die asiatische Variante einen klassisch fruchtigen Sauvignon Blanc 2016 von Montes Outer Limits ausgewählt. Seine wunderbar intensiven Aromen von Zitrus und Passionsfrucht ergänzen sich wunderbar mit dem Curry. Zu der kräftigen Sobrasada gab es den Pinot Noir 2014. Beide Weine spielen sehr schön mit den Aromen im Gericht und machen sehr viel Spaß. Mehr zu den Weinen findet ihr hier.
Rezept nach den Fotos:
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